Was macht den Reiz der Stealth-Spiele aus?

Geben wir es doch zu: Jeder hat in seiner Kindheit gerne „Verstecken“ gespielt. Der Nervenkitzel, wenn der Suchende nahe an unserem Versteck vorbeispaziert und die Freude, wenn er uns nicht entdeckt hat, ist den meisten noch gut im Gedächtnis (wenn auch vielleicht schon länger her).

Genau dieses Gefühl kommt, jedenfalls bei mir, in den Stealth-Spielen wieder auf. Wirst Du entdeckt, hast Du schon verloren. Also schön im Schatten bleiben und von Versteck zu Versteck eilen, um die Mission zu erfüllen und das Ziel zu erreichen.

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Die heutigen Spiele stellen uns da auf eine harte Probe. Ganze Heerscharen von AIs, die sich gegenseitig alarmieren, wenn wir nur die Nase um die Ecke strecken oder auch nur unser Schatten, der etwas unglücklich auf den Boden fällt … und schon sind wir aufgeflogen und müssen irgendwie die Situation retten … oder den letzten Speicherpunkt bemühen.

Dieses Kribbeln, ob uns ein Gegner entdeckt oder nicht, ist ein Aspekt, warum diese Spiele so beliebt sind. Ein anderer Aspekt ist sicher, dass für jeden Schritt eine überlegte Strategie nötig ist. Das Ziel kann meist nicht auf dem direkten Weg erreicht werden, ohne dabei Gefahr zu laufen entdeckt und im schlimmsten Fall getötet zu werden. Der Spielbereich und die Gegner müssen deshalb erst genau analysiert werden. Danach gilt es, sich einen Plan zurechtzulegen nach dem vorgegangen werden kann. Deshalb stehen in den Spielen meist auch viele „safe zones“ zur Verfügung, also Orte, an denen man garantiert nicht entdeckt wird. Von hier aus kann dann der nächste Schritt geplant werden. Zusätzlich bekommen wir Fähigkeiten, die es uns erlauben die Umgebung näher auszuspähen, wie z.B. Nachtsicht (oder durch Wände sehen), Anzeigen, inwieweit wir für Gegner sichtbar sind (Thief), oder ein unbemerktes Um-die-Ecke-Sehen (Dishonored).

Vermischung verschiedener Spielelemente

Während reine Stealth-Games wie z.B. Thief darauf ausgelegt sind, dass eine direkte Konfrontation fast unweigerlich zum Tod der Spielfigur führt, überlassen einem neue Spiele wie Dishonored oder Deus Ex selbst die Vorgehensweise, um eine größere Spielergemeinde anzulocken. Das kann aber auch, wie ich in Deus Ex selbst schmerzlich erfahre habe, nach hinten losgehen, wenn Bosskämpfe mit Stealth-Mitteln und den entsprechenden nicht-tödlichen Waffen nicht mehr zu bewältigen sind. Hier ist die Spieleindustrie gefragt, uns hier eine gut abgestimmte Balance anzubieten.

Ich bin jedenfalls gespannt, was uns hier in Zukunft geboten wird.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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