The Witness: Angespielt und ein paar Tipps

Seit einigen Tagen verbringe ich ja immer wieder ein paar Stunden  in The Witness und ich muss zugeben, dass mir dieser Puzzler wirklich sehr viel Spaß macht. Einerseits ist es toll, durch die wunderschöne und bunte Phantasielandschaft zu laufen und andererseits sind die Puzzles auch genau nach meinem Geschmack. Ich liebe diese Logikrätsel, bei denen man oft um die Ecke denken muss. Diese Art von Puzzlern sind mir auf jeden Fall viel lieber als die, bei denen man nur Gegenstände von A nach B schleppen muss und Gegenstand C zu bekommen, den man dann wieder … Ihr kennt das.

The Witness 02

Eine detailreich gestaltete  Insel ist der Schauplatz von The Witness. Wälder, Wüste, Sumpf … nahezu alle Vegetationszonen sind vorhanden und man findet überall die unterschiedlichsten Gebäude, die erforscht werden wollen. Das ist wieder einmal ein Spiel, ich dem ich gefühlt stundenlang nur durch die Gegend laufe und „hey, wie cool ist das denn“ denke. Vom Spielansatz erinnert es mich sehr stark an Myst, obwohl die Puzzles längst nicht so variantenreich sind. Eigentlich folgen sie immer alle dem gleichen Schema. Trotzdem sind sie nicht weniger herausfordernd.

The Witness bietet auch eine Art Hintergrundstory, die uns von den verschollenen Einwohnern der Insel erzählen soll. Ab und zu finden sich kleine Audio Logs oder Videos, die aber nicht viel vom Leben der Bewohner preisgeben. Alles ist irgendwie nur philosophischer oder wissenschaftlicher Natur und der Sinn ist teilweise schwer zu erfassen. Trotz der Buntheit und Vielfältigkeit der Insel, wirkt sie doch irgendwie steril und zu sauber. Ich habe einige Berichte zu The Witness gelesen, die die verschiedenen Ansätze erklären wollten und meinten, es gäbe in diesem Spiel für jeden Spieler einen Zeitpunkt, an dem es „Klick“ machen würde und man die großen Zusammenhänge versteht. Gut, da bin ich wohl noch nicht angekommen. Ich nehme an, ich habe The Witness auch erst etwas über die Hälfte durch. Deshalb bin ich noch gespannt.

Aber jetzt zurück zum eigentlichen Spiel. Die meisten Puzzles in The Witness löst man auf Panels, die ein Gitternetz zeigen, auf dem man einen Weg von einem Start- zu einem Zielpunkt finden muss, ohne dass sich der Weg einmal kreuzt. Dadurch werden Stromkreise geschlossen, Türen geöffnet oder irgendwelche Mechanismen in Bewegung gesetzt. Oft kann aus verschiedenen Start- oder Zielpunkten ausgewählt werden und viele der Panels beinhalten neben dem eigentlichen Gitternetz noch geometrische Formen oder andere Besonderheiten. Dadurch werden zusätzliche Regeln vorgegeben, die beim Durchqueren des Gitternetzes zu beachten sind. Diese Regeln werden mit der Zeit immer komplizierter und können auch miteinander kombiniert auftreten.

The Witness 07

Obwohl sie viel Abwechslung bieten und oft länger nachgedacht werden muss, folgen doch alle Rätsel irgendwie dem gleichen Prinzip und wer sich damit nicht anfreunden kann, wird auch das Spiel nicht gut finden und sich schnell langweilen. Mir geht es auch ein wenig so, deswegen spiele ich es auch nicht in einem Rutsch durch, sondern nehme es mir immer mal wieder vor und rätsle mich nur durch ein oder zwei bestimmte Aufgaben.

Trotzdem fasziniert mich die kleine Insel immer wieder, denn ich entdecke ständig neue Wege, auch wenn ich an vielen Stellen schon mehrfach vorbeigelaufen bin. Ich bewundere dabei die Phantasie der Entwickler, denn je nachdem, aus welcher Blickrichtung ich bestimmte Bäume, Statuen oder Gebäude ansehe, ergeben sich neue Eindrücke oder auch interessante Schattenspiele oder Spiegelungen im Wasser. Ob diese später einen konkreten Sinn haben oder nur schmückendes Beiwerk sind, kann ich jetzt leider noch nicht sagen.

The Witness 08

Ich bin noch lange nicht fertig und werde sicher noch einige Zeit mit The Witness meinen Rätselspaß haben.

Hier habe ich noch ein paar kleine Einsteigertipps zusammengestellt, um Euch den Start etwas zu erleichtern:

  • Legt Euch Papier (am besten kariert) und Bleistift bereit, denn oft hilft es, geometrische Formen sich einmal bildlich aufzumalen.
  • Spielt unbedingt mit Headset. Einige Puzzles sind nur dadurch zu lösen, dass genau auf Umgebungsgeräusche geachtet wird.
  • The Witness bietet auf dem Weg über die Insel viele „Tutorials“, die sich aber erst nach und nach erschließen. Kommt Ihr also an einer Stelle nicht weiter, dann ist es keine Schande, hier erst einmal eine Pause einzulegen und an einer anderen Stelle weitere Rätsel zu lösen. Oft finden sich später dann mehr Lösungshinweise.
  • Sehr oft muss oft die Umgebung mit einbezogen werden. Schaut Euch deshalb genau um. Werfen Gegenstände Schatten auf das Gitternetz, die nicht berührt werden dürfen? Scheinen Gegenstände durch die Panels hindurch, deren Konturen abgefahren werden müssen? Gibt es irgendwelche Spiegelungen? Achtet auf alles, was weitere Hinweise geben könnte.
  • Tretet auch einfach mal einen Schritt zurück oder betrachtet Euer Rätsel einmal durch ein Fenster oder aus einem anderen Winkel. Manchmal könnt ihr dadurch mehr erkennen, als wenn Ihr direkt davor steht.
  • Macht Euch Screenshots von gefundenen Hinweisen oder Gegenständen. Man weiß nie, wann sie später gebraucht werden. Ich habe mich auch manchmal ein bestimmtes Rätsel mit dem Smartphone fotografiert und dann unterwegs noch einmal darüber nachgedacht. Abmalen geht natürlich auch.
  • Viele der verschiedenen Orte auf der Insel haben einen Steg, an dessen Ende Ihr ein Boot rufen könnt (sofern ihr den Strom dazu bereits eingeschaltet habt). Mit dem Boot könnt Ihr verschiedene Plätze auf der Insel anfahren, allerdings seid Ihr da meist schneller zu Fuß hingelaufen. Aber das Boot zeigt Euch auch eine grobe Karte der Insel und Anhaltspunkte, welche Art von Rätseln wo zu finden sind. Das ist gerade am Anfang nützlich, um die verschiedenen Rätselarten kennen zu lernen. Es lohnt sich also, ab und zu mal einen Blick auf diese Karte zu werfen.
  • Einige Panels haben mehrere Ausgangs- oder Zielpunkte oder bieten mehrere Lösungsmöglichkeiten. Oft sind dann auch die Reaktionen, die danach erfolgen, unterschiedlich. Wenn Euch also eine Lösung nicht weiterbringt, versucht es doch einfach einmal mit einer anderen.

The Witness 05

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

Zeige alle Beiträge von Minkitink →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert