Crysis 3: Fertiggespielt und mein Fazit

Normalerweise meide ich ja Videospiele, die als Genre Ego-Shooter draufstehen haben. Nicht dass ich wilde Schießereien in Spielen überhaupt nicht mag, aber Spiele, bei denen es um nichts anderes mehr geht, finde ich etwas blöd, auch wenn ich vielleicht mit verschiedenen Waffen experimentieren kann oder unterschiedlichen Gegnern gegenüberstehe.

Ich muss aber zugeben, dass mir Crysis 3 ganz gut gefallen hat. Das lag wahrscheinlich am Sci-Fi-Ambiente. Ich habe aber auch mit niedrigem Schwierigkeitsgrad (2 von 5) gespielt, um mich nicht komplett zu frustrieren, fand den dann aber im Endeffekt doch zu leicht.

Story (7/10)

Ich habe ja die ersten Teile nicht gespielt, trotzdem wurde ganz gut auf die Vorgeschichte eingegangen. Wenn ich alle Datenpakete gelesen hätte, dann hätte ich wahrscheinlich noch mehr erfahren.

Die Story ist kurz erzählt: Eine Privatarmee, die CELL, und eine Invasion von Außerirdischen, die Ceph; streiten sich um die Vorherrschaft auf der Erde. Wir schließen uns einer kleinen Rebellengruppe an, die gegen beide Gruppierungen kämpft.

Ok, es gibt noch einige Details, wie Prophet zu seinem Nanosuit gekommen ist und ein paar Informationen zu seinem Kumpel Psycho, im Prinzip ist es das aber auch schon. Nicht unbedingt tiefgreifend und ziemlich überschaubar. Man weiß immer wer die Bösen sind und ich muss die Welt retten. Klares, einfaches Ziel … die Leute nur nicht überfordern.

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Handlung (7/10)

Durch das hohe Gras kann ich kaum etwa sehen. Ich kann meine Gegner aber trotzdem in der Entfernung hören und schalte mein Tarnfeld ein, schleiche durch ein verfallenes Gebäude. Durch ein Fenster knöpfe ich mir jetzt einen nach dem anderen mit meinem Compoundbogen vor. Bevor sie gemerkt haben, was passiert, liegen alle im Gras und ich kann losmarschieren und meine Pfeile wieder einsammeln.

Gut, es liegt in der Natur von Ego-Shootern, dass sich die Handlung hauptsächlich auf das Erreichen bestimmter Checkpunkte beschränkt und wir auf dem Weg möglichst viele Feinde ins Gras beißen lassen. Durch das Hacken von feindlichen Geschütztürmen können wir uns das auch wesentlich erleichtern.

Viel zu sagen gibt es auch hier nicht. Es wird massig Action geboten. Waffen und Munition zu finden war auf meinem Schwierigkeitsgrad nie ein Problem und den Nanosuit konnte ich mit tollen Upgrades versorgen, die ich aber wahrscheinlich nicht gebraucht hätte.

Panzerfahren durfte ich auch mal, habe mich aber da angestellt, wie der Depp. Andere Gefährte gab es auch, ich bin aber meistens zu Fuß gelaufen, um nicht irgendetwas zu übersehen, was ich einsammeln konnte.

Durch den Tarnmodus war ich auch nicht immer gezwungen, mich gleich auf jeden Feind zu stürzen. Manchmal bin ich ganz einfach vorbeigeschlichen.

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Atmosphäre (9/10)

Die Zerstörung der Erde wurde gut dargestellt und mit der Zeit wurden die Schauplätze immer düsterer. Läuft man am Anfang noch über sonnige Wiesen, werden es später dunkle Sumpfgebiete und zerstörte Gebäude mit Gewitterstimmung.

Man bekommt so im Laufe des Spiels eine immer bedrückendere und unheimlichere Atmosphäre mit. Das fällt einem am Anfang gar nicht so auf, hat mich aber später sehr beeindruckt.

Grafik (10/10)

Die Grafik war für mich wirklich das Beste an diesem Spiel. Gras, Gebäude, verfallene Straßenzüge, Sumpfgebiete, alles war sehr realistisch und detailreich dargestellt. Leider hatte ich oft nicht die Gelegenheit, mir alles genau anzusehen, weil mir wieder ein paar Gegner ans Leder (bzw. meinen Nanosuit) wollten.

Bei der Grafik habe die Gamedesigner wirklich ganze Arbeit geleistet.

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Sound (7/10)

Hm, ja, Soundtrack gab es auch. Der war mir allerdings oft zu laut und hat wichtige Sprachansagen meines Anzugs so überlagert, dass ich kaum etwas verstanden habe. Die Musik war nicht sehr einprägsam, hat aber die Action gut unterstützt und den Puls hochgehalten.

Einstellmöglichkeiten und Bedienung (9/10)

Bei der Controllerunterstützung konnte ich mich nicht beschweren. Waffenauswahl, Aktivierung von Tarnfeld und Panzerung, laufen, hüfen, kriechen, alles funktioniert wunderbar. Nur mit der Granatenauswahl habe ich immer gekämpft und wurde auch mehrfach gewarnt, dass es mir jetzt gleich die Hand wegreißt, wenn ich das Ding nicht endlich werfe.

Manuelle Speicherung ist nicht möglich und wie fast immer liegen die automatischen Speicherpunkte für meinen Geschmack manchmal sehr weit auseinander.

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Spielumfang (7/10)

Die Länge bzw. Kürze des Spiels hat mich dann doch überrascht. Ich habe mit Nebenmissionen und vielen Erforschungen der Gegend etwa 17 Stunden gebraucht. Ich nehme mal an, dass ein erfahrener Shooter-Spieler wesentlich schneller fertig sein wird.

Leveldesign (8/10)

Die einzelnen Level waren gut gemacht, allerdings war ich manchmal enttäuscht, dass ich verschiedene erhöhte Punkte oder auch Leitern nicht erreichen konnte, obwohl Prophets Kletter- und Sprungfähigkeiten durchaus ausgereicht hätten.

Unterschiedliche Umgebungen, wie offenes Feld, irgendwelche Industrieanlagen oder verlassene U-Bahnschächte ließen jedenfalls keine Langeweile aufkommen. Es gab immer viel zu Entdecken und zu Bestaunen.

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Sonstiges (8/10)

Punktabzug gibt es hier noch, weil mir das Spiel mehrfach eingefroren ist und ich es dann hart abschießen musste. Das war besonders ärgerlich, wenn ich mich gerade erfolgreich durch eine Horde Feinde gekämpft aber den nächsten Kontrollpunkt noch nicht erreicht hatte.

Auch die Unterhaltungen oder Kommentare waren teilweise etwas flach und sollten wohl an manchen Stellen witzig sein. Ist bei mir aber nicht angekommen.

KI der Gegner (9/10)

Aufmerksame Gegner, aber nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte. Das mag auch an meinem niedrigen Schwierigkeitsgrad liegen. Außer beim letzten Bosskampf hatte ich kaum Probleme mit schlauen, übermächtigen Feinden.

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Mein Fazit: 81 von 100 Punkten

Trotz Shooter und viel Geballer hat mir das Spiel viel Spaß gemacht. Besonders herausfordernd fand ich es allerdings nicht, deshalb werde ich es vielleicht später noch einmal mit einem höheren Schwierigkeitsgrad versuchen.

Wer Sci-Fi mag und sich gerne mit einem großen Waffenarsenal mit seinen Gegnern messen will, dem kann ich dieses coole Spiel nur ans Herz legen. Die tolle Grafik ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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