Sniper Ghost Warrior 2: Fertiggespielt und eine kleine Enttäuschung

“Schnell, schalte den Scharfschützen auf dem Turm aus … folge mir … jetzt nach links … oh, zwei Gegner vor uns. Nimm Dir den den Linken vor, wenn er um die Ecke biegt … ”
Hallo? Kann ich hier auch mal was selbst entscheiden oder mein eigenes Tempo vorgeben? Irgendwie wohl nicht. Sniper Ghost Warrior 2 peitscht mich durch die Schlauchlevel, die zugegebenermaßen grafisch nett gestaltet sind, aber hier hätte man sicher aus der CryEngine 3 noch mehr rausquetschen können. Den Feind lange auskundschaften und sich dann den idealen Weg durch’s Gelände bahnen, hatten die Hersteller wohl nicht Sinn.
Hatte ich im zweiten Kapitel von Sniper Ghost Warrior 2 noch die Illusion eines einigermaßen eigenbestimmten Vorgehens und war noch guter Dinge bzgl. des Gameplays, war es in Kapitel drei damit dann vorbei. Hier hieß es dann nur noch hinter meinem “Spotter” herhetzen und die vorgegebenen Ziele ausschalten. Wenn ich auch nur eine Sekunde zu lange durchs Visier meines Gewehrs geschaut habe, wurde ich schon angemault …

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Und nach der ganzen Hetzerei: Ehemaligen Kumpel ausgeknipst … Schluss …. Aus … Ende … Wie jetzt? Ich war doch gerade mal etwas über 7 Stunden im Spiel …
Ich habe den ersten Teil von Sniper Ghost Warrior nicht gespielt, kann mir aber nicht vorstellen , dass ich das nachholen werde. Ein packendes Sniper-Spiel stelle ich mir definitiv anders vor.

Meine Spielfigur Cody Anderson wird zudem etwas blass dargestellt, obwohl versucht wird, seinen Konflikt zwischen offiziellen Befehlen und Solidarität zu den Kumpels und Freunden zu thematisieren. Die Story ist auch schnell erzählt: Ich jage einen Waffenhändler, der eine Biowaffe an Terroristen verhökern will. Das gesamte Spiel besteht auch nur aus drei Kapiteln und während Kapitel eins und drei in der Gegenwart spielen, entführt mich Kapitel zwei 20 Jahre in die Vergangenheit nach Sarajevo.
Trotz intensiver Bemühung bleibt die Story müde und kann mich nicht so recht überzeugen.

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Mein Fazit: Schleichen und Snipern war in den ersten beiden Kapiteln noch ganz ok, wenn auch nicht toll, weswegen ich Sniper Ghost Warrior 2 auch nicht völlig in die Tonne treten würde. Aber es gibt definitiv bessere Sniper-Spiele für’s Geld. Vielleicht gebe ich dem Multiplayer noch eine Chance, denn ich habe ja nur die Singleplayer-Kampagne durchgespielt.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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