Call of Juarez Gunslinger: Käpt’n Blaubär im Wilden Westen

Ich muss gestehen, die DVD von Call of Juarez Gunslinger habe ich schon länger auf dem Schreibtisch liegen. Immer wieder habe ich mal einen Blick darauf geworfen … ok, ein Cowboyspiel … pah, das das war irgendwie so, wie im Zeitungskiosk, wo man sich immer wundert, wer denn eigentlich diese Westernheftchen kauft. Ich jedenfalls nicht!
Nachdem ich die DVD dann 17mal von links nach rechts geschoben hatte, habe ich von mehreren Seiten gehört, dass das Spiel doch irgendwie riesigen Spaß machen soll.

Ok, dann eben Augen zu und durch … DVD rein, installiert und Spiel angeworfen. Minuten später finde ich mich irgendwo im Wilden Westen wild um mich ballernd wieder und frage mich, warum ich eigentlich irgendwelche Vorurteile gegen Cowboyspiele hatte. Ich schwinge also meine Colts, bemühe mich um einen breitbeinigen Cowboygang und versuche den abstrusen Geschichten meines Protagonisten zu folgen.

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Wir spielen Silas Greaves, einen alternden Cowboy und Kopfgeldjäger, der für ein Bier im Saloon allen die es hören wollen (oder auch nicht), seine Abenteuer erzählt. Dass er sich dabei in Widersprüche verstrickt und seine Geschichten teilweise in mehreren Fassungen erzählt, scheint weder ihn noch sein gebannt lauschendes Publikum zu stören. Ich darf dann aber z.B. in fünf verschiedenen Variationen immer wieder eine Bank von Gangstern säubern. Und zu meiner eigenen Überraschung macht es mir nicht mal was aus: Hey, schon wieder die Bank und dieses Mal über‘s Dach? Ok, bin schon unterwegs …

Weil ich nicht so der Shooter-Profi bin, spiele ich in der Schwierigkeitsstufe „Normal“. Normal heißt in diesem Fall allerdings „Einfach … seeeehr einfach“. Auch für Shooter-Neulinge sollte es kein Problem sein, sich durch die verschiedenen Kapitel zu kämpfen.

Rollenspielelemente gibt es übrigens auch und man kann seine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen aufleveln. Sehr praktisch z.B. wenn man mit zwei Pistolen gleichzeitig hantieren, oder so wie ich, sein Gewehr etwas pimpen möchte.

Auch die Grafik ist Klasse gemacht. Irgendwie realistisch aber mit comicartigen Verfremdungen passt sie wunderbar zur Westernatmosphäre.

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Das einzige, was ich bemängeln würde sind bis jetzt diese seltsamen Bosskämpfe, bei denen man sich auf den Gegner konzentrieren und dann irgendwie gleichzeitig die Hand über dem Schießeisen für maximale Schnelligkeit optimal positionieren soll. Das passt irgendwie überhaupt nicht in den sonstigen Spielablauf und so richtig durchblickt habe ich das Prinzip bis jetzt immer noch nicht. Wenn ich den Gegner dann endlich mal treffe, dann immer „unehrenhaft“ weil zu früh gezogen. Ist mir aber egal. Hauptsache, der gibt keinen Pieps mehr von sich.

Ich bin jetzt etwas bei der Hälfte des Spiels angekommen und obwohl die Schießereien irgendwie alle gleich ablaufen, machen sie doch großen Spaß. Das liegt vielleicht auch an den abstrusen Stories, die Silas im Hintergrund vor sich hin brabbelt. Leider ist die Sprachausgabe nur in Englisch und es dauert etwas, bis man sich auf das Genuschel eingestellt hat. Der Humor kommt hier jedenfalls nicht zu kurz.

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Bis jetzt kann ich das Spiel aber jedem empfehlen dem es Spaß macht, sich mal als Cowboy durch die Gegend zu ballern als immer nur im Kriegsoutfit.

Call of Juarez Gunslinger bekommt Ihr bei Steam für ca. 15 EUR. Es lohnt sich allerdings auch bei anderen Anbietern mal nachzusehen, denn da bekommt man das Spiel, bzw. den Steam Code, oft um einiges günstiger.

Über Minkitink

Ich lasse mich für viele verschiedene Genres begeistern, meine eindeutige Favoriten sind allerdings Schleich- und Actionspiele. Wenn die dann noch ins Steampunk- oder SciFi-Genre fallen, dann kann ein Spiel auch schon mehrfach durchgezockt werden. Horror- oder Shooter-Spiele werden zwischendurch auch gerne bearbeitet, wobei mangelnde Schnelligkeit meist durch hinterhältiges Heranschleichen an den Feind und das Schreien von Kraftausdrücken kompensiert wird.

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